Mit dem "Duo Anemos" auf musikalischer Zeitreise
Die Klassischen Konzerte überraschten mit toller Kammermusik für Saxofon und Akkordeon
Akkordeon und Saxophon – eine recht ungewöhnliche Kombination, der sich die beiden jungen Herren vom „Duo Anemos“ da verschrieben haben. Dass es kaum Originalmusik für diese Besetzung gibt, macht das Konzertieren sicher nicht ganz leicht, eröffnet aber auch eine große künstlerische Freiheit. Anže Rupnik (Sopran- und Altsaxofon) und Marko Trivunović (Knopfakkordeon) greifen munter in die Notenkisten anderer Instrumente hinein und arrangieren sich ihr Repertoire gekonnt einfach selbst. In dem mitreißenden Programm „Zeitreise“, das die beiden am Dienstagabend im Rahmen der „Mosbacher Klassischen Konzerte“ vorstellten, spannen sie einen Bogen über 300 Jahre Musikgeschichte und loten dabei eine überraschende Vielfalt an musikalischen Stilen und eine schier unerschöpfliche Palette an Klangfarben aus, der die Zuhörer vor allem an den leisen Stellen mit atemloser Faszination lauschten. Christof Roos von der Konzertgemeinde zeigte sich in seiner Begrüßung hocherfreut, dass so viele zu diesem Kammermusikabend in die Mälzerei gekommen waren, es hatten sogar zusätzliche Stühle aufgestellt werden müssen. Vielleicht waren diesmal auch ein paar neue Fans da, die Saxofon und Akkordeon (beide eher Exoten in der klassischen Kammermusik) einmal in einer neuen Rolle erleben wollten. Das „Duo Anemos“ lädt mit Einfallsreichtum und Können dazu ein, Hörgewohnheiten zu erweitern und sich auf Neuland einzulassen.