Die Konzertgemeinde Mosbach e.V. wurde im Jahr 1956 von musikliebenden BürgerInnen Mosbachs gegründet. Sie veranstaltet seitdem jedes Jahr zwischen September und April vier Konzerte.
Den Konzertraum bietet seit 1997 die Alte Mälzerei, die Reihe nennt sich seitdem „Mosbacher Klassische Konzerte“. Orchesterkonzerte, Ensembles vom Duo bis zum Oktett, Klavier- und Liederabende wechseln sich dabei ab, das Repertoire reicht vom Barock bis zur jüngsten Gegenwart, von Giovanni Gabrieli bis Wolfgang Rihm.
Die Konzertgemeinde besteht gegenwärtig aus etwa 320 Mitgliedern, ihre Konzerte sind jedoch selbstverständlich auch für Nichtmitglieder offen. KünstlerInnen und Programme werden durch den neunköpfigen Vorstand ausgewählt.
Seit ihrem Bestehen sind in den Konzerten der Konzertgemeinde immer wieder KünstlerInnen von internationalem Rang aufgetreten. Waren es in der Anfangszeit die Sänger Josef Traxel und Georg Jelden, die PianistInnen Martha Argerich und Michael Ponti, die Geigerin Edith Peinemann und der Cellist Ludwig Hölscher, so gastierten seit den 80er Jahren u.a. der Blockflötist Frans Brüggen, die Klarinettistin Sharon Kam, der Geiger Ulf Hoelscher, die Bratschistin Tabea Zimmermann, der Cellist Christoph Henkel, das Kreuzberger Streichquartett und das Abegg-Trio.
Lange Zeit war es finanziell nicht möglich, Symphonie-Konzerte in die Reihe einzubeziehen. Durch die Unterstützung der Firma mpdv microlab, die in Mosbach-Diedesheim ansässig ist, konnten ab 2008 Orchester wie die Berliner Symphoniker, die Nationalphilharmonie Sofia, die Jenaer und Heidelberger Sinfoniker, sowie regelmäßig das Württembergische Kammerorchester Heilbronn engagiert werden. Große Geigerinnen wie Isabelle Faust und Alina Pogostkina, der Cellist Claudio Bohórquez, der Hornist Stefan Dohr und der Trompeter Reinhold Friedrich waren inzwischen SolistInnen der Symphoniekonzerte. Auch nach dem Ausscheiden von mpdv als Sponsor im Jahr 2020 konnte die Tradition der Symphoniekonzerte aufrecht erhalten werden: In jeder Saison konzertiert entweder das Landesjugendorchester Baden-Württemberg oder ein osteuropäisches Orchester wie z. B. die Philharmonie Lemberg aus Lwiw/Ukraine oder das Rundfunksinfonieorchester Bratislava.
Daneben ist es den Veranstaltern eben so wichtig, die klassischen Kammermusik-Gattungen Streichquartett, Klaviertrio und Bläserquintett zu pflegen, aber auch ausgefallenere Besetzungen zu berücksichtigen. Die Zusammenarbeit mit der „Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb“ des Deutschen Musikrats sowie die regelmäßige Verpflichtung frischgebackener PreisträgerInnen des ARD-Wettbewerbs ermöglichen dabei auch das Kennenlernen von MusikerInnen, die noch am Beginn ihrer Karriere stehen.
Dass auch in den kleinen Besetzungen die „Mosbacher Klassischen Konzerte“ weiterhin durch MusikerInnen und Ensembles von hohem Rang geprägt wurden und werden, dafür mögen Namen wie Mike Svoboda, Nina Janßen, Antoine Tamestit, Ragna Schirmer, Michael Nagy, Ewa Kupiec, Martin Grubinger, Hille Perl, Ruth Ziesak, Maximilian Hornung, Alban Gerhardt, Agnés Clément und Theo Plath stehen.
Seit dem Jahr 2012 geht jedem Konzert von 19.15 bis 19.30 Uhr im Kleinen Saal der Mälzerei eine kurzweilige Konzerteinführung oder auch ein KünstlerInnengespräch voraus.